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Geschichte

Die über 120jährige Geschichte der Ankerbrotfabrik ist eng mit der Wiener Stadtgeschichte verbunden.

Buch "Making of"

2015 gab die CityLoftArt ihr Buch über das MAKING OF der Brotfabrik Wien heraus. Es ist lesenwert und spannend, wie ein Areal dieser Größe durch eine Vision ins Leben gerufen wird, ihren Weg geht, um dann sich zu einer bleibenden Kunst& KulturInstitution zu etablieren. Das Buch kann direkt bei der LoftCityArt bezogen werden, oder vor Ort in den Galerien.

Wie alles begann.

1891 gründeten Heinrich und Fritz Mendel am Laaerberg in Wien Favoriten die Wiener Brot- und Gebäckfabrik Heinrich und Fritz Mendl. Als Firmensymbol ließen sie einen Anker in ihre Brote prägen und begründeten so auch den späteren Namen der Brotfabrik. Für den Bau wurde Friedrich Schön, damals führender Industriearchitekt und Schüler von Theophil Hansen, engagiert. Die Fabrik wurde von ihm U-förmig angeordnet und beherbergte eine Schwarzbäckerei, Magazine, Wagenschuppen, Pferdeställe sowie ein Wohn- und Kanzleigebäude.

Die Baukosten betrugen ca. 80.000 Kronen, Baumeister war Jacob Zeidlinger. Die Gebäude sind mit Backsteinen und Mittelmauern in der für Favoriten typischen Grundstruktur der Jahrhundertwende ausgeführt. Die Fabrik wuchs innerhalb eines Jahrzehnts zur größten Bäckerei Europas. Seit 1907 ist das Unternehmen offiziell als K.u.K. Hoflieferant eingetragen, im 1. Weltkrieg wurde die Ankerbrotfabrik einer der wichtigsten Nahrungsmittelversorger. 1920 lieferten 250 Pferdegespanne ca. 150 Tonnen Brot und Gebäck täglich aus, das Unternehmen hatte damals schon 100 Filialen und 2.000 Mitarbeiter.

Marketing anno 1930… worauf freut sich der Wiener

Bereits früh setzten die Gebrüder Mendl auf innovative „Marketingstrategien“ – um 1930 entstand der berühmte Werbespruch „Worauf freut sich der Wiener, wenn er vom Urlaub kommt? Auf Hochquellwasser und Ankerbrot.“, der über 30 Jahre in verschiedenen Plakatserien im Einsatz geblieben ist. 1938 wurde die Fabrik arisiert, der Familie Mendl gelang die Flucht ins Exil. Die Fabrik wurde im Krieg schwer beschädigt, trotzdem ist es gelungen, die Produktion fast durchgehend aufrechtzuerhalten. Im April 1945 wurde nach Kriegsende ein Notprogramm gestartet, um die Versorgung der Wiener Bevölkerung wieder aufnehmen zu können. Die Gründerfamilie kehrte zurück und Ankerbrot ging wieder in den Besitz der Familie Mendl über.

Beginn einer Vision

Nach mehrmaligem Besitzerwechsel und wirtschaftlichen Schwierigkeiten wird die Ankerbrotfabrik 2003 von der Familie Ostendorf übernommen, die ein umfassendes Restrukturierungsprogramm für die Firma startet. Im Zuge dessen erwirbt Anfang 2009 die „Loft City GmbH & Co KG“ die stillgelegten historischen Teile der Brotfabrik und bewahrt damit die Gebäude vor dem Abriss. In unmittelbarer Nachbarschaft zur noch bestehenden Produktion der Ankerbrot AG entsteht derzeit auf zirka 17.000 der insgesamt 68.000 Quadratmeter der Ankerbrotfabrik das neue Kulturareal BROTFABRIK WIEN mit multifunktionale Hallen, Galerien, Ateliers, Schauräumen, Büros, Lofts und Gastronomieeinrichtungen. Die dafür adaptierten Bauten gruppieren sich um zwei Innenhöfe der alten Anlage. Dabei wurden nicht nur die denkmalgeschützten, sondern auch nicht geschützte Gebäude erhalten und teilweise in ihren ursprünglichen Zustand rückgebaut.

Die spannende Unternehmensgeschichte der Ankerbrot AG und die aktuellen Entwicklungen auf dem Fabrikgelände sind In dem im Brandstätter-Verlag erschienenen Buch Ankerbrot – Die Geschichte einer großen Bäckerei nachzulesen, das im Oktober 2011 anlässlich des 120-jährigen Firmenjubiläums der Ankerbrot präsentiert wurde.